Montag, 26. Februar 2024

Diverse Entwicklungsstränge bei der Entstehung von OCist-Frauenklöstern aus Altersgründen?

Beeindruckt hat mich schon immer die Aussage des Hermann von Tournai über das Zisterzienserinnenkloster Montreuil im damaligen Bistum Laon, über Wurzeln rodende Frauen mit hohem geistlichen Anspruch und charismatischem Erfolg. Doch dann ist da als Gegenbild das krisengeschüttelte Jully, mit den Damen, die aus Molesme auszogen und sich ihrer Dienerschaft entledigen mussten, bei denen es hernach so kriselte, dass ein Teil nach Tart ging und sich ein anderer mit der Priorin nach Larrey absetzte, um ein eigenes Priorat zu sein, sodann das Engagement von vier Zisterzienseräbten um 1128, die mit dem zuständigen Benediktinerabt eine neue Regel für den Restkonvent von Jully ausarbeiteten, bevor es endlich unter Aufgabe der Handarbeit und Klausurverschärfung Ruhe gab. Die große Frage: warum?

Waren die einen eine verschworene homogene Gemeinschaft, in der alle am gleichen Strang in die gleiche Richtung zogen und die anderen vielleicht nicht? Möglich. Die Abspaltung von so differenten Lebensmodellen wie Tart, das die Richtung des nach ihm erst gegründeten Montreuil vertritt und Larrey, das im Grunde ein Benediktinerinnenkloster nach herkömmlicher Ordnung war, zeigt eine große Diversität des Wollens verschiedener Kräfte im gleichen Konvent. Und dann sind da ja noch diejenigen, die am Ort blieben, für die eine neue Regel ausgearbeitet wurde, die sich hart von Tart absetzte, sich aber auch nicht voll in die Richtung von Larrey bewegte, sondern zisterziensische Elemente durchaus beibehielt und sich nur von der Handarbeit deutlich distanzierte.

Wollte man mit Hermann von Tournai sagen: "Alles kann, wer glaubt." so folgte daraus, wieso denn die Nonnen von Jully dann so kleinmütig und kleingläubig gewesen waren. Doch so einfach ist es wohl nicht.

Gewöhnlich hat man jüngere Konvente zu einer Neugründung ausgesandt, die dann auch bald jungen und dynamischen Zulauf hatten. Zwar hatte Jully in den ersten zwei Dekaden des 12. Jahrhunderts enormen Zulauf, die Ausgliederung des rasch gewachsenen Konvents aus dem Doppelkloster Molesme, schob aber auch die älteren Damen von dort ins neue Ordenshaus ab. Die Umstellung für sie muss enorm gewesen sein. Zwischen den Begeisterten für den neuen Orden der Zisterzienser und ihrer Gebräuche, jenen, die es den Männern gleichtun wollten und denen, die sich erst einmal in der neuen Situation ohne Bedienstete und infolgedessen Handarbeit zurecht finden mussten, wird nicht nur eine verschiedene Sicht von monastischem Leben beinhaltet haben, sondern wohl auch eine Altersdifferenz. So könnte ein Generationskonflikt die ersten Abspaltungen bewirkt haben.

Für junge Leute ist das Austesten körperlicher Grenzen etwas, mit dem sie sich auch selbst etwas beweisen wollen. Sie waren die Heldinnen von Tart und Montreuil. Dass mit Larrey erstmals ein Kreis gesetzterer und wenig extrem gesinnter Damen sich abspaltete, steht zu vermuten. Die Zurückbleibenden werden die Unentschlossenen gewesen sein, die einerseits das Neue des zisterziensischen Weges nicht verraten wollten, deren körperliches Kräftepotential wohl auch noch ausreichte, die  andererseits aber eine gemäßigtere Ausrichtung für Frauen ohne die Preisgabe zisterziensischer Werte erwogen. Für sie, die offenbar zahlenmäßig keine kleine Gruppe waren, wurde die Neuregelung der Äbte zu einer verbindlichen Lösung. Denn wer will schon als Frau mit über fünfzig tagtäglich mit einer Axt im Felde stehen und Wurzeln roden? 

Die Problematik dürfte auch die relative Plötzlichkeit der Umstellung für den inhomogenen Konvent von Jully gewesen sein. Die Gründergruppe von Tart wird mit den Jahren zwar auch älter und schwächer geworden sein. Doch wenn ein gleichgesinnter Stamm von Personen seine Kräfte schwinden sieht, tritt ein gemeinsames Überlegen und Umorganisieren in Kraft, das ressourcenschonend ist, ohne geschätzte Werte über Bord zu werfen. Diese Entwicklungsmöglichkeit war Jully nicht in gleichem Maße gegeben.

Samstag, 23. Dezember 2023

Besser beabsichtigt, schlechter geworden

Bei einem Wiederabdruck könnte man vieles optimieren. Manchmal geht es voll daneben. 

Einem Autor tut das weh. Im Jahre 2021 hatte ich in einem Band eines regionalen Heimatvereins etwas über ein Kloster geschrieben, das nur drei Jahre nach der Gründung wieder verschwand und nach weiteren 14 Jahren wieder auf der Weltbühne erschien. Für diesen Artikel wurde eine Wiederabdrucksgenehmigung erbeten - nicht von mir selbst, ich habe mich aber auch nicht entgegen gestellt. Nun ist der Wiederabdruck erschienen: Ein OCR - Scan mit vielen Lesefehlern, und dies, obwohl ich mir die Mühe gemacht hatte, alle Fehler in diesem Scan, nachdem er mir vorgelegt worden war, nochmal zu korrigieren. Eine Wiedervorlage nach Korrektur erfolgte nicht. Bilder sind eingefügt, bei manchen mit Verweis auf ein Kurzporträt in einem Kästchen, das dann aber nicht existiert. An einer Stelle ist aus "scriptum" "scriotum" geworden - traurig, aber wahr. So kann ich, wer etwas über das Zisterzienserinnenkloster Breitenbich in Thüringen erfahren möchte, nur den bereits bekannten Artikel aus den 

Beiträgen zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen, Bd. 46 (2021), S. 63 - 85 empfehlen. Der Titel: Divine inspirationis rore perfusus? Die Klostergründung Breitenbich als Beispiel einer gescheiterten Exemtion.

Mittwoch, 1. März 2023

1Petr 3,15, Begriffsbestimmungen und Anwenderfehler

Etwas Gegenwartsgeschichte: 

Wer in ein Kloster geht, von dem sollte man annehmen, dass seine Rede und seine Antwort spezifischer ausfällt, als die eines Durchschnittskirchgängers. Man kann sich täuschen!

Frage: Was lebt man eigentlich in einem Kloster?

Antwort: Ein klösterliches Leben.

Frage: Wie gestaltet sich das?

Antwort: Wir beten und arbeiten.

Dieser fiktive und etwas überzeichnete Dialog ist nicht unsinnig. Besonders inhaltsreich aber ist er auch nicht. Er steht für Stereotypen, mit denen oft die Frage nach der Substanz abgefangen wird. Und diese oder ähnliche Worthülsen verbergen manchmal auf recht eloquente Weise, dass einer Verpackung der Inhalt fehlt. "Ja unser heiliger Vater Bernhard. - Ein weites Feld!" Gut, wenn da jemand noch weiß, dass der Bernhard mal zu uns gehörte und eventuell, dass er mehr als einen Buchmeter im Nachlass hat. Das ist schon viel wert. Bei anderen ehemaligen Zisterziensern und Zisterzienserinnen sieht es viel dünner aus.

Woran liegt das? Könnte es sein, dass die vordergründigen Abläufe eines Klosteralltags im Laufe eines Lebens das Grundanliegen absorbieren? Man kann sich gut hinter allgemeinen Formeln verstecken, wie "Leben für Christus", "Mission", Evangelisation. Passt immer! Ob es aber glaubwürdig ist oder nicht, das hat viel mit Authentizität und ganz eigenen Motiven zu tun, auch damit, ob ich einem Fragenden einfach eine möglichst 'fromme' Antwort bieten will, bei der es darum geht, gut in den Augen des Anderen anzukommen oder ob ich mich wirklich anfragen lasse. Wenn Mönche oder Nonnen nicht mehr viel über das Mönchtum wissen, einen Cassian beispielsweise gar nicht gelesen haben, aber damit winken, dass zuviel Bildung dem geistlichen Leben schadet (nur nicht dem eigenen), wenn examinierte Theologen kaum was von Klöstern wissen und wenn man sich damit, im Kloster wohnend, dann auch noch zufrieden gibt, dann bleibt nur zu hoffen, dass die äußere Welt die Werte und das Wissen irgendwie wieder in die Klöster tragen wird.

Niemand, der mit Gästen zu tun hat und gerne als Mensch unserer Zeit angesehen werden will, wird die Frage nach der klösterlichen Bildung zurückhaltend beantworten. Und doch ist diese nicht immer so überbordend, wie man es gern darstellen möchte. Zudem gibt es auch Leute, denen es so wichtig ist, nach außen hin als gebildet zu erscheinen, dass sie deshalb - soweit sie es können - aktiv verhindern, dass klösterliche Bildung Allgemeingut wird. Denn - das alte Übel des Vergleichens - wenn jemand weiter kommt in der Materie als man selbst, dann büßt man womöglich die Zuwendung von Gästen ein oder erlangt nicht mehr deren Aufmerksamkeit in dem gewünschten Maße. Im Umkehrschluss heißt dies aber dann auch, dass klösterliche Bildung oft zu einem anderen Zweck eingesetzt wird, als wofür sie da ist, nämlich zur Vertiefung des eigenen geistlichen Lebens, um dann von innen heraus Rede und Antwort zu stehen. Und weil Gäste ein seismographisches Gespür dafür haben, zu erspüren, wo geistliches Futter zu haben ist, haben manche Ordensleute ein sensibles Gen dafür, solche Entwicklungen im Nebenmann oder in der Nebenfrau zu verhindern, zum Schaden für das Ganze.

Hier noch ein lebensechter Dialog zum Nachdenken!

Frage: Was wollen wir hier vor Ort leben?

Antwort: Ein schönes Zisterzienserleben.

Frage: Das kann ich auch auf dem Mond. Was bedeutet das hier an diesem Ort?

Antwort: -

Man könnte das natürlich noch vertiefen und schlichtweg fragen: Was ist ein schönes Zisterzienserleben und worin unterscheidet es sich von anderen Orden? Es gibt Zisterzienser und Zisterzienserinnen, die tatsächlich eine Antwort darauf haben. Man muss sie in unseren Breiten aber ein bisschen suchen.

Vor allem, so hörte ich oft, lernt man klösterliches Leben in der Praxis. Dies setzt nur voraus, dass diejenigen, von denen man lernen soll, wissen, was sie leben möchten und mit ihrem Leben Antwort und Wegweiser sind. Ja, ja - die überhöhten Ansprüche!

Sonntag, 27. Februar 2022

Besonders und begnadet - mein Buch ist da

Wer diesen Blog liest, wird recht bald bemerken, dass mir unter den drei großen Helftaer Mystikerinnen Mechtild von Hakeborn die - wenn man so sagen darf - liebste ist. Dass das, was man schätzt, zuweilen anders betrachtet wird, als es die Mehrzahl der Leute tun, sollte nicht überraschen. Auch nicht, dass dies mitunter zu anderen Einsichten führt. Meine Version der Buchentstehung des Liber specialis gratiae habe ich also nun für ein breites Publikum zusammengefasst. Sie ist anders, als das, was bisher darüber geschrieben wurde. Dass diese allgemeine Veröffentlichung nun vor der wissenschaftlichen erscheint, hat verschiedene Gründe. Die wissenschaftliche wird auch noch kommen! Nichtsdestotrotz ist hier schonmal der Link zum Buch in unserem Klosterladen: 

https://klosterladen.kloster-helfta.de/produkt-kategorie/buecher/spiritualitaet

Es ist unter dem Titel "Besonders & Begnadet. Mechtild von Hakeborn - Gedanken zu ihr und ihrem Buch" im Kunstverlag Josef Fink zum Preis von 9,80 € (Deutschland), ISBN: 978-3-95976-379-0, erschienen.

Ich sehe den Startpunkt des Buches der Mechtild in einem historischen Ereignis, bei dem ein Urtext entstand, der inhaltlich ein Liturgiekommentar war. Mechtild hat bei diesem Ereignis eine Rolle innegehabt, die ihr allgemeine Aufmerksamkeit sicherte, ganz gleich, ob nun der Buchtext in seiner Erstversion dafür verantwortlich ist oder eine spezielle öffentlich wahrnehmbare Funktion, anlässlich derer das Buch eins des Liber in der Urversion an einen hohen Gast erstmals herausgegeben wurde. Es wäre gänzlich unüblich, in einem Kloster die Vita einer noch lebenden Mitschwester zu verfassen, wenn diese nicht zuvor durch irgendetwas Aufmerksamkeit erregte. Dass eine externe Nachfrage bestand, belegen die vielen Bemerkungen im Buch selbst, die sich direkt an den Leser / die Leserin richten. Wer allerdings einen Bericht über eine Gebetserhörung und damit den Hinweis auf eine Verehrung zu Lebzeiten sucht, muss sich bis zum Liber IV gedulden. Zuvor stehen ab Liber II ihre Person und ihre Lehre im Fokus. Und sie scheint mir auch nicht ganz diejenige zu sein, die später durch diverse Erweiterungen daraus gemacht wurde. Die sogenannte Mystik Mechtilds, jedenfalls die heute in Summe zu lesende, ist das, was andere als sie selbst nicht nur notierten, sondern auch in bereits Vorhandenes einfügten, was sie ergänzend hinzufügten. Der Schlüssel zu Mechtilds eigenem Denken und Beten, zu ihrem Verständnis von Schrift und Liturgie dürfte am authentischsten im Liber eins zum Vorschein kommen, wenn man diejenigen Beiträge ausschließt, die offensichtlich spätere Ergänzungen sind.

Sonntag, 2. Januar 2022

Lied, Nachricht und einfühlsame Todesanzeige

Nochmal das besagte Weihnachtslied:

 Refrain: 
O quam mira perpetrasti, 
Jesu, propter hominem, 
tam ardenter quem amasti, 
Paradiso exulem!

1. 
Altitudo, quid hic jaces in tam vili stabulo?
Qui creasti coeli faces, alges in praesepio?

2.
 Fortitudo infirmatur, parva fit immensitas.
Liberator alligatur, nascitur aeternitas.

3. 
 Pr(a)emis ubera labellis, sed intactae virginis. 
Ploras uvidis ocellis, coelum replens gaudiis.


Dass sich in diesem Lied so einiges an Information versteckt, wurde schon gesagt (nämlich hier). Nachzutragen bleibt, dass die Initialen der Namen der Kontrahenten Adolphus und Fridericus jeweils den Beginn einer Strophe bilden. Doch eine dritte Initiale vermittelt noch etwas:
Man kann diese Nachricht auch als Todesanzeige lesen, jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass der, von dem der Refrain handelt, nicht der geschlagene Friedrich ist, sondern jener L., der ihn befreit hat und dabei sein Leben verlor "nascitur aeternitas". Er ist aus dem 'irdischen Paradies' ausgezogen und damit nahe bei Jesus (siehe Refrain). Dann ist die Mutter des Verstorbenen eine Empfängerin der für alle verfassten und öffentlich gesungenen anteilnehmenden Nachricht und die konkrete Adressatin der dritten Strophe: "Für seine Lippen drückst Du (Jesus jetzt) die Brüste, jedoch (die) der unberührten Jungfrau. Du (Frau) weinst mit feuchten Äuglein, während der Himmel mit Freuden erfüllt ist." Kann man einer Mutter die Auferstehungsbotschaft schöner vermitteln, als so, dass ihr im Himmel nun neugeborener Sohn jetzt von der Gottesmutter dort genährt wird? 
Ein Dominikaner war er. In der convivium - Geschichte des Liber in Kapitel I,1 schreitet Mechtild die Gruppe der Apostel ab, als sie dieses Lied anstimmt.

Ich finde diesen Text in seinen vielfältigen Lesarten als Weihnachtslied, als gedichtete und vertonte Nachricht und Todesanzeige unsagbar gelungen und wunderbar feinfühlig tröstend. Diese Art der Textverarbeitung bedeutet aber auch, dass es, um alle Ebenen zu erfassen, mehrere Übersetzungen geben muss. Das bedeutet, dass auch der Liber in der Volkssprache nicht mehr die Fülle dessen vermittelt, was er an Textgehalt im lateinischen Urtext transportiert hat.

Ein solch informativer Text hat sich sowohl mündlich, als auch schriftlich und wohl auch per Brieftaube exponentiell verbreitet, sonst wäre dieses Lied über die Jahrhunderte wohl abhanden gekommen. Auch wenn es heute keine Melodie mehr gibt, muss es gesungen worden sein. Vielleicht finden sich ja noch irgendwo die Noten.

Kleine Textergänzung am 03.01.2022

O quam mira ... – eine mitteldeutsche Katastrophe, versteckt in einem Weihnachtslied

1294 fällt König Adolf von Nassau in Thüringen ein. Kurz vor Weihnachten nimmt er die belagerte Stadt Freyburg an der Unstrut ein, was er nach der Chronik von Reinhardsbrunn "mit grausamer Unmenschlichkeit und unmenschlicher Grausamkeit"  getan hat (MGH SS 30,1, S. 639f). Er hatte die Stadt nach Verrat durch die Bürger erobert und angezündet, seinen Kontrahenten, den Wettiner und letzten männlichen Stauferspross Friedrich den Gebissenen gefangen genommen und aus seiner Heimat verbannt. Die Chronik berichtet auch darüber, dass es unmittelbar danach sehr kalt wurde und ein Teil der grausamen königlichen Truppen erfror. Zwischen dem 20.12. 1294 und dem 01.01.1295 fehlt ein Eintrag im königlichen Itinerar. Ein Weihnachtstext am Beginn des Liber specialis gratiae zitiert das folgende Lied mit einer Zeile aus dem Refrain an.

 Refrain: 
O quam mira perpetrasti, 
Jesu, propter hominem, 
tam ardenter quem amasti, 
Paradiso exulem!

1. 
Altitudo, quid hic jaces in tam vili stabulo?
Qui creasti coeli faces, alges in praesepio?

2.
 Fortitudo infirmatur, parva fit immensitas.
Liberator alligatur, nascitur aeternitas.

3. 
Premis ubera labellis, sed intactae virginis.
Ploras uvidis ocellis, coelum replens gaudiis. 

 Wenn wir uns zunächst den Refrain besehen: Ist es ein konkreter Mensch, um den es hier geht, oder der "Mensch" als solcher, der prototypisch für die Menschheit steht und nach Genesis 4,25 Adam hieß? Im Horizont von Weihnachten und unseren heutigen Assoziationen mit diesem Fest, sind wir geneigt, den Text so zu übersetzen:

O wie wunderbar hast Du, Jesus, es erreicht, 
dem Menschen nahe zu sein, 
den Du so brennend geliebt hast, 
den aus dem Paradies Verstoßenen!

Aber der Wortbestand ließe auch die folgende Möglichkeit zu, die nicht ganz so harmonisch klingt:

O wie sonderbar hast Du, Jesus, es erreicht, 
dem Menschen nahe zu sein! 
So sehr ist gequält, den Du geliebt hast,
der aus dem Paradies Verstoßene!

Der große Ordenshistoriker Jean Leclercq (OSB) prägte den Leitsatz, dass jeder klösterliche mittelalterliche Text einen liturgischen Hintergrund und einen biblischen Untergrund habe. Ist das Auszusagende also mit der Bibel gesagt? Machen wir eine Probe. Liturgisch ist der obige Liedtext wohl ganz eindeutig dem Weihnachtsgeschehen zuzuordnen. Den ersten und ganz offensichtlichen biblischen Verweis findet jeder, der die Paradiesgeschichte kennt. Der theologische Zusammenhang zwischen Paradiesgeschichte und Weihnachtsgeschehen ist auch klar und seit dem 2. Jahrhundert auf vielfältige Weise zur Deutung der Heilsgeschichte in Texten benutzt und belegt. Schon der biblische Hebräerbrief nimmt sich dieses Themas an.

Zum Refrain: Das Wort "mira" kommt in der Vulgata 3x vor: Gen 41,4; Est 1,6; Est 8,17. "Perpetrasti" ist kein so gängiges Weihnachtsliedwort. Die Form "perpetrastis" findet sich nur 1x in der Vulgata, in Jeremia 44,25.  Desgleichen steht "amasti" nur 1x in diesem Buch, wie das zuvor genannte in der 2. Person Plural, nämlich in Johannes 16,27. - Die Szenerie dieser Textstellen spricht davon, dass die mageren Kühe im reichen Ägypten in Josephs Traum die fetten fressen, dass ein erlesenes königliches Mahl stattfindet, bei dem die Königin nicht anwesend ist, dass nach einem Sieg viele die Seiten wechseln. Die Szenerie der Jeremiastelle entfaltet sich von Jer 44,22-29 und kündet Frevlern Unheil an. Joh 16,25-32 trägt auch noch etwas zum Szenario bei. In gewisser Weise steht das Alleingelassenwerden von den Menschen, von dem hier die Rede ist, im Kontrast zu der Nähe, die von Jesus im Vordergrundtext ausgesagt ist. 

In dieser Lesart wird klar, auf welcher Seite der Texter des Liedes steht. Mitteldeutschland wird mit dem reichen und fruchtbaren Ägypten verglichen. Und: In dem Refrain kann also auch von einem ganz bestimmten Menschen die Rede sein, dem es gerade gar nicht gut geht.

Das "altitudo" der ersten Strophe kann "Höhe" oder "Tiefe" heißen. Möglich ist aber auch die "Erhabenheit", die man im Sinne von "Eure Erhabenheit" hier im Verein mit dem Verb in der 2. P. Singular auch als Anrede verstehen kann. Für einen eindeutigen biblischen Verweis ist seine Worthäufigkeit mit 21 Stellen zu groß. Im weihnachtlichen Kontext von Stall und Krippe wird jeder zuerst ans Jesuskind denken: 

Du (aus der) Höhe, wozu liegst Du hier am Boden in einem wertlosen Stall?
Der Du die Sternenglut des Himmels erschaffen hast, frierst in einer Krippe?

Doch es geht auch so: 

Erhabenheit, wen legst Du hier auf den Boden, in solch eine einfache Unterkunft?
Du frierst in einem liederlichen Haus, der du des Himmels Fackelschein verursacht hast?

Auch hier wieder: "vili", ein Unicum, einzig in Jer 15,19 vorkommend. "Stabulo", als Wort im Singular, steht als "stabulum" nur  in Lk 10,34. Auch "faces" ist nur einmal in der Vulgata vorhanden und steht in Ri 15,4. "Creasti" gibt es 3x, eine der drei Aussagen bezieht sich auf den Menschen: Ps 89,48. 

Jer 15,11-21 erzählt von Niederlage, Gefangensein, Verbannung, am Schluss aber von göttlicher Rettung aus der Hand eines Tyrannen. Die "primitive Unterkunft" führt zum Gleichnis vom barmherzigen Samariter, der Wunden abwäscht und den Verprügelten pflegt und verköstigt. In der Simsongeschichte im Buch der Richter, in der das Fackelwort sich findet, wurden Füchse gefangen, deren Schwanz, angezündet, die Ernte der Philister vernichtete. Da ist also ganz schön was los, in dem Text! Die Hitze von Fackeln wird dem Frieren gegenübergestellt - nicht unbegründet, wie noch zu zeigen ist. Im Folgevers nach dem Vers mit dem "creasti" im Psalm, hier Ps 89,49, wird deutlich angesprochen, dass jeder Mensch ein sterbliches Wesen ist. – So ganz lieblich und harmlos scheint das Weihnachtslied offenbar nicht zu sein.

Strophe zwei liefert Schlagworte in der Stilform des Oxymorons:

Die Stärke ist geschwächt, klein wird die unermessliche Größe. 
Der Befreier ist festgebunden, die Ewigkeit ist geboren.
 
Oder: 
Die Stärke ist geschwächt, klein wird die unermessliche Größe. 
Der Befreier ist festgebunden, die Unsterblichkeit ist gekommen.

Den Gegensatz von Schwachheit und Stärke unter den fünf Vulgatanennungen von "infirmatur" diskutiert der 2. Korintherbrief in 13,3f. Im Verein mit dem am Boden liegenden noch Unbekannten aus Strophe 1 hat auch 2 Kor 11,29 mit seinem Fürsorgegedanken seine Berechtigung. Sodann eröffnet "parva" eine Reihe von Deutungsmöglichkeiten, obwohl es insgesamt 10x vorkommt. Dabei ist das Stichwort Flucht ein interessantes Thema, das sich aus Gen 19,20 ergibt. Auch Apg 12,18 schildert die Verwirrung, nachdem Petrus aus der Haft entkommen ist. Koh 9,14 spricht von der Belagerung einer kleinen Stadt durch einen mächtigen König. Ez 16,20f spricht von einem unverantwortlichen Familienoberhaupt, das seine Kinder preisgibt. Ijob 8,5-7 knüpft die Hoffnung auf die Wiederherstellung eines Hauses an göttliche Bedingungen. 

Im zweiten Liedteil ist zu erfahren, dass der nun Gebundene ein Hoffnungsträger war und dass jener, der gekommen ist, sich für einen Gott hält. Dies wäre jedenfalls zu denken, wenn man im Übergang zur nächsten Strophe das "premit ubera" aus Spr. 30,33 mit dem Kontext Spr. 30,29-31 beachtet. Da ist die Rede von einem König, der sich vor seinem Volk als Gott präsentiert.

Du presst mit den Lippen die Brüste, jedoch die einer Jungfrau. 
Du weinst mit feuchten Äuglein, während Du den Himmel mit Freuden erfüllst. 

Zu "premis" und "ubera" wurde schon eine Stelle gefunden, die beide Worte aufzubieten hat. Im Kontext weihnachtlicher Lesungen ist bei "ubera" auch an die Friedensvision des Jesaja 66, 10-12 zu denken und ihr Gegenteil in Jes 32,12-14. Im Kontext von Krieg und Gewalttat bietet sich Ez 23 an, in dem dieses Wort mehrfach vorkommt. Von den 5x "virginis" im Genitiv Singular, die die Vulgata aufzuweisen hat, beziehen sich jene vier Nennungen, die keinen Bezug zum Weihnachtsgeschehen haben, auf Kriegshandlungen. Jdt 9,2 stellt dabei die Schändung von Jungfrauen in den Vordergrund. Das in diesem Weihnachtslied davorgesetzte "intactae" – nur 2x in der Vulgata – verweist im Kontext von Krieg und Zerstörung auf 2 Kön 23,18, wo Altäre und deren ganzes Umfeld zerstört wurden und einzig das Grabmal dessen, der diese Tat voraussagte (vgl. 1 Kön 13,2), unangetastet blieb.

"Ploras", im zweiten Teil der dritten Strophe führt zum Geschehen am leeren Grab im Johannesevangelium, Joh 20,13 und Joh 20,15: Frau, warum weinst Du? "replens" findet sich als PPA "replentes" in Ez 8, 17 und in 2 Makk 13,15. Bei Ezechiel ist von den Gräueltaten die Rede, die ein Land mit Gewalt anfüllen, 2 Makk 13,15 schildert den nächtlichen erfolgreichen Überfall auf das Lager des Königs und den Ausgang der Kriegshandlungen zugunsten der Makkabäer.

Nun könnte man sehr wohl sagen, dass Worte in einem Text auch in anderen Texten vorkommen können, wodurch sich nicht zwangsläufig ein Zusammenhang ergeben muss. Andererseits lassen sich biblische Worte und Bibelstellen auch wiederum bewusst so gezielt auswählen und zusammenstellen, dass eine Aussage entsteht, die im eigentlichen Vordergrundtext nicht steht.

Im Liber specialis gratiae ist am Ende des ersten Buchkapitels von Buch 1 ein Festmahl im Himmel geschildert, bei dem die Zeile tam ardenter quem amasti aus dem Refrain des obigen Weihnachtsliedes zitiert wird. Da es sich bei den dort Angesprochenen um die Gruppe der Apostel handelt, bekommt der biblisch Versierte, der den Liedtext erkennt, auch gleich noch ein weiteres Stichwort über das erste Wort der ersten Strophe "altitudo", das nämlich der Völkerapostel Paulus in Röm 11,33 benutzt: "O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerklärlich..." Die Sinnfrage kommt darin zum Ausdruck. Der Verweis auf einen Liedtext wird zudem dadurch gegeben, dass der jeweilige Dialogtext als Reim vorgetragen wird, in dem ein zumeist gregorianischer Gesang anzitiert wird. Im konkreten Fall wird, wie im Refrain des hier vorgestellten Weihnachtsliedes, die 2. Person Perfekt verwendet, lediglich dass hier, da es sich ja um eine angesprochene Gruppe handelt, der Plural steht. Nach den Engeln, die nicht aus dem dargebotenen Becher trinken, werden fünf Personengruppen vorgestellt. Viermal beginnt die Ansprache mit dem Ausruf "Accipite!" - "Nehmt (ihn) auf!" 

Kann es sein, dass dieses in den Himmel verlegte Mahl ein eigentlich irdisches ist, eines, über dem noch die Rauchwolken gerade vergangener Kampfeshandlungen liegen, bei dem jedes falsche Wort neue Kampfhandlungen zeitigen kann? Und: Hat der König sein Weihnachtsfest mit den regionalen und gedemütigten Großen in Helfta gefeiert? 

Die Stadt Freyburg liegt etwa 30 km südlich von Helfta. Wenn, wie mir von meinen Vorfahren glaubhaft versichert wurde, der nächtliche Feuerschein der mehr als 60 km weit entfernten brennenden Stadt Kassel im letzten Krieg in meinem Heimatdorf noch zu sehen war, dann dürften 30 km keine Entfernung für eine wie eine Fackel brennende Stadt in der Nacht sein. Es ist also möglich, dass der Feuerschein der brennenden Stadt Freyburg in Helfta gesehen werden konnte. Der Verursacher dieses Feuerscheins war König Adolf von Nassau. In der Reinhardsbrunner Chronik ist zudem die Schilderung der Behandlung einer alten Frau beschrieben. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich eine aktualisierte Version der Simsongeschichte vorzustellen, die man als grausame Unmenschlichkeit bezeichnen kann, die sich dann also mit den Aussagen der Rheinhardsbrunner Chronik deckt. Das 2. Makkabäerbuch verweist auf einen nächtlichen Überfall. Dort ist auch das Thema Verrat angesprochen. 

Das Lied scheint aber noch mehr zu sagen. Es informiert, dass der bisher ungenannte Besiegte, Friedrich, der Gebissene, der Hoffnungsträger war, der nun sein Heimatrecht verloren hat, also in die Verbannung muss. Wir erfahren, dass er gefesselt ist, dass man ihm aber, wie in der Geschichte vom barmherzigen Samariter, schon helfen konnte. Das Thema Fluchtweg und -möglichkeit scheint hochaktuell. Das Lied nimmt auch noch das Geschehen nach dem Sieg des Königs auf, dass nämlich der himmlische König dem irdischen Möchtegerngott einen offenbar bedeutenden Teil seiner Truppen durch den plötzlichen Kälteeinbruch für immer entzogen hat. Über Ez 16,20 bekommt zudem der entartete Vater Friedrichs sein Fett ab, der dieses Desaster durch den Verkauf der Landgrafschaft und die damit verbundene Enterbung seiner Söhne erst in Gang setzte.

Es ist sicher, dass dieser Friedrich bis zum Tod dieses Königs 1298 außerhalb seiner Heimat weilte. Ob er aber in Helfta war und von dort in die nahe Stadt Eisleben fliehen konnte, ist bisher unbelegt. Auch ist nicht bekannt, welche Frau mit den Worten aus Johannes 20,15 angesprochen, informiert und getröstet werden sollte. 

Man muss dieser Darlegung nicht zwingend folgen. Mir scheint jedoch, dass hier zwei Textsorten, denen man das gar nicht so zutraut, zwar weitgehend verschlüsselte, aber dennoch sehr bildgewaltige historische Zeugnisse geben. So gesehen, muss das besagte Weihnachtslied 1294 entstanden sein und sich in der Region wie ein Lauffeuer verbreitet haben, von Helfta aus. Denn dort, so die zweite Textquelle, der Liber specialis gratiae, feierte der König mit den geladenen Großen das Weihnachtsfest. Da der anzitierte Text Mechtild von Hakeborn in den Mund gelegt wurde, könnte sie vielleicht auch die Autorin sein. Immerhin wird sie an einer Stelle auch als "Heerführerin" bezeichnet. Dort, wo also die Reinhardsbrunner Chronik aufhört, könnte sich der Liber mit seinen zugegeben sehr vorsichtigen Hinweisen als Geschichtsquelle anschließen.

Es folgt noch ein Nachtrag im nächsten Beitrag: Lied, Nachricht und einfühlsame Todesanzeige.



Samstag, 14. August 2021

Deutscher Orden und Seelsorge für Zisterzienserinnen?

Das Land Thüringen hatte neben dem Frankenland wohl die meisten Zisterzienserinnenklöster auf deutschem Boden. Fast alle verschwanden mit der Reformation und so geriet auch ihre Überlieferung in Vergessenheit. Vieles bleibt da noch zu tun, um den Schatz zu heben, der das geistig-kulturelle Leben dieser Region einst prägte. War doch diese Region im frühen 13. Jahrhundert das Zentrum des Reiches. 

Bei der Beschäftigung mit einer sehr kurzlebigen Gründung, Breitenbich nahe der Stadt Mühlhausen, aber auch im Kontext einer Schrift des Heinrich von Hesler fiel mir die Beziehung zwischen Deutschem Orden und Zisterzienserinnen auf. Natürlich sind die Indizien vage. Die Familie eines Edelherren, dessen Werke von den Deutschordensherren verbreitet werden, kann ihr Anwesen zufällig in ein Zisterzienserinnenkloster umgewandelt haben. Und die Gewährung von Ablässen, die Deutschherren dem Zisterzienserinnenkloster in Anrode anlässlich der Kirchweihe von Georgenthal zukommen ließen - auch sie können eine Gabe unter vielen sein, in einer Zeit, als die Popularität dieses Ordens im beständigen Wachsen war.

Meines Wissens sind die Relikte der Thüringer Balleien bisher noch nicht groß erforscht worden, sodass sich zu den intermonasteren Beziehungen gerade im Hinblick auf Frauenklöster wenig aussagen lässt. Es schadet allerdings nicht, eine solche These zunächst einmal aufzustellen, bevor man sie anhand erarbeiteter Fakten wieder verwirft. 

Verbindungen zwischen zisterziensischen Ordenshäusern und Deutschordensrittern ergeben sich bei den Männerklöstern über die Brüder von Dobrin, die Vorläufer der Deutschen Ordens im Deutschordensland. Sie entstammten dem Zisterzienserorden und gingen im Deutschen Orden auf. Das Element ritterlicher Tugend scheint also in beiden Orden ein hoher Wert gewesen zu sein. 

Die Frauenklöster könnten dort ins Spiel kommen, wo es darum ging, die Ausrüstung für diesen Orden herzustellen. Das würde erklären, weshalb so weit entfernt tätige Ordensritter einem sehr arm lebenden Zisterzienserinnenkloster in Thüringen, nämlich Anrode, mit einer Ablasserteilung Einnahmen verschafften. Und ausgerechnet die nahegelegene Stadt Mühlhausen hatte seinerzeit zwei Deutschordenskommenden. 

Geht man davon aus, dass sich die Mitglieder des Deutschen Ordens zu einem hohen Prozentsatz aus der städtischen Bevölkerung rekrutierten und in den Städten präsent waren, und diese Herkunft genauso für die in Stadtrandlage gelegenen Zisterzienserinnenklöster gilt, so wären vielleicht auch ähnliche Denk- und Aktionsmuster vorhanden, könnte man nach geistlichem Austausch und fürsorgenden Tätigkeiten spiritueller Art zu suchen. Ist es denn bewiesen, dass nach den Kanonikern ausschließlich die Dominikaner und die Franziskaner im Hoch- und Spätmittelalter die Seelsorge in den OCist-Frauenklöstern übernahmen? Könnten es nicht auch Deutschordenspriester gewesen sein?

Es könnte vielleicht einen Bezug zum Deutschen Orden geben, der auch einen Standesunterschied dokumentierte: Dass nämlich die von Kleinadligen und Ministerialen in Stadtrandlage gegründeten OCist-Frauenklöster den ursprünglichen zisterziensischen Geist, der auf Handarbeit setzte, intensiver und aktiver tradierten, als die hochadeligen Ordenshäuser, deren Schwerpunkt die Bildungswelt war. Es könnte sein, dass diese Häuser in ihrer spirituellen Geisteshaltung mit der motivierenden Thematik des Kämpfens für Christus, ohne in eine Schlacht zu ziehen, dem Bild also, das Bernhard von Clairvaux für seine Mönche skizziert hatte, mehr oblagen bzw. ihren Handlungsradius anders verstanden, als die adeligen zisterziensischen Häuser.  Mich jedenfalls beeindruckt eine Notiz, wonach die Nonnen von Anrode bei minus 40°C im Winter tapfer ihr Chorgebet hielten. Solches Selbstverständnis ist nicht situativ, sondern in der Haustradition gewachsen. Für solch ein Tun braucht man den Konsens einer gewachsenen Gemeinschaft. Das kämpferische Element ist also da!