Donnerstag, 13. September 2018

Verdanken die Zisterzienserinnen von Helfta ihr Kloster dort einem Vulkanausbruch?

Im Jahre 1258 musste die zukünftige Klostergemeinschaft von Helfta wegen Wassermangels ihren bisherigen Klosterstandort Rothardesdorf verlassen. Die große Dürre in diesem Jahr 2018 hat der neue Standort gut gemeistert. Dennoch ist der Gedanke an die Ursache der Helftaer Gründung vor 760 Jahren naheliegend, so man sich gedanklich in eine Zeit ohne Wasserleitung und Gartenschlauch zurückversetzt. Schließlich folgte einer Dürre zumeist die Hungersnot. Am Ende stand der Tod. 
Beim Suchen nach Hinweisen, die diesen Wassermangel von damals erklären könnten, stieß ich auf den Wikipediabeitrag "Ausbruch des Samalas 1257", einen recht ausführlichen und mit zahlreichen Fußnoten versehenen Beitrag über einen indonesischen Vulkan und die klimatischen Auswirkungen seines Ausbruchs im Folgejahr. Der dort beschriebene Niederschlagsrückgang und die Verringerung der Wasserverdunstung wären eine mögliche Erklärung für die Klosterverlegung, gerade dann, wenn es auch zuvor schon einen relativen, aber noch kompensierbaren Mangel gegeben hat. 
Ein Blick in die Chronologie der Cistopedia offenbart - absolute Gründungsdaten sind ja doch eine Illusion - eine Tendenz, die damit korrespondieren könnte: 6 (1253), 3 (1254), 2 (1255), 8 (1256), 4 (1257), 2 (1258), 9 (1259), 10 (1260), obwohl das Ende der Stauferherrschaft natürlich auch eine politische Begründung für solche Zahlen gibt.