Samstag, 18. Februar 2017

Askese mit SITZ im Leben

Manche "Bußübung" kommt von ganz allein. Da muss man nicht einmal besonders fromm sein...
Bekanntermaßen gibt es sowas wie Akzeleration des Wachstums. Doch das Mobiliar klösterlicher Einrichtungen weiß davon nichts. Zumeist ist es ungefähr 400 bis 500 Jahre alt. Je nach Ort kann es aber auch noch ältere Gestühle geben. Das ist die eine Seite, und man kann sich freuen, wenn man bezüglich der Körperlänge etwas unterhalb der durchschnittlichen Norm liegt.
Doch was soll man dazu sagen, wenn es nicht das Alter, sondern nostalgisches Empfinden und der Wunsch nach möglichst hoher Authentizität im Vergleich zu mittelalterlichen Bautypen war, der einen Bauherrn umtrieb und dessen Wunsch - vom Handwerker genauestens ausgeführt - dazu veranlasste, sowas ohne Berücksichtigung heutiger Zweckdienlichkeit mit auch annähernd gleichen Maßen wie im Mittelalter herzustellen? Ist etwas, was gleich aussieht, im Abstand von Jahrhunderten auch gleich praktisch? Was so ein Unterschied von Jahrhunderten doch ausmacht!
Was damals als komfortabel gelten konnte und wohl recht bequem war, hat nun andere Qualität trotz gleichem Zweck und gleichem Platz. 
Sicher gibt es noch mehr solcher Dinge, die im Wandel der Zeit ihre Wirkung ändern trotz gleicher Funktion.

Sonntag, 12. Februar 2017

Was wurde eigentlich aus...?

Die obige, ganz simple und häufig in vielerlei Zusammenhängen gestellte Frage nach konkreten Personen könnte auch bezüglich eines klösterlichen Lebens immer wieder neu gestellt werden. Dabei kann - so möchte ich meinen - aus einer beiläufig erwähnten Person, die einmal irgendwo Nonne war oder werden wollte, vielleicht auch eine größere Fragestellung werden.
Diejenigen, von denen man weiß, weil sie den Weg der Öffentlichkeit wählten, Bücher verfassten, sind ja doch in der Minderzahl. Klassische Metadaten zu solcher Thematik gibt es wohl kaum.

Was tut jemand, der ein Kloster wieder verlässt? Wirkt die stattgehabte Erfahrung im Leben irgendwie nach? Gibt es diesbezüglich irgendeine Präferenz? Gibt es überhaupt, was vielleicht zu erwarten wäre, gewisse Ähnlichkeiten in der Wahl dessen, was jemand dann sein möchte, was er lebt, wie er lebt, was er tut?

Natürlich, wenn nur die Ebene von Ehe und Partnerschaft angesehen wird, ist es wohl nicht notwendig, Erhebungen dazu zu machen. Da braucht man nicht viel Verstand und Recherche, um zu einer annähernd guten Antwort zu kommen, wobei natürlich Verallgemeinerungen immer problematisch sind. 

Doch wie sieht es mit anderen Bereichen aus: welche bevorzugte Ausbildung, welche Studienrichtungen (neben Theologie und Religionspädagogik als vermutete Vorzugsfächer), welche Berufswahl, welches Engagement in sozialen oder öffentlichen Einrichtungen, ehrenamtlich oder hauptamtlich? Und welche Rolle spielt dabei die soziale Herkunft?

Aber noch wichtiger als all diese statistischen Daten könnte meines Erachtens die Frage spielen, welche Rolle das Erlebte im weiteren Leben spielt, ob es nachwirkt. Das hängt natürlich auch davon ab, ob das Erlebte eher positiv oder negativ gesehen wird. 
Wieviele Menschen gibt es wohl, die von Klostertür zu Klostertür gehen und von einem Orden zum nächsten wechseln, um eingelassen zu werden, die nicht aufgenommen werden oder ein Kloster verlassen müssen? Was macht eine solche Erfahrung mit den Menschen, eingedenk vieler möglicher Gründe?

Und wie ist der Zusammenhang zu Menschen, die Jahre später, vielleicht als Experten in diversen Bereichen vor einem Kloster stehen und nun von außen lenken und leiten wollen, weil sie das Innere vermeintlich kennten? Es ist da nicht an Menschen von außen gedacht, an die sich ein Kloster wendet, um in einer konkreten Angelegenheit Sachkenntnis einzuholen, sondern an solche, die von hier nach dort ziehen, mit Ihrer Expertise winken und gebraucht werden wollen. Besteht da ein Zusammenhang? Gibt es klare Verhaltensmuster?
Für welche Zeitkategorie (sowohl individuell als auch historisch) und Gesellschaftsform ist ein solches Phänomen in welcher Form typisch?