Sonntag, 12. Februar 2017

Was wurde eigentlich aus...?

Die obige, ganz simple und häufig in vielerlei Zusammenhängen gestellte Frage nach konkreten Personen könnte auch bezüglich eines klösterlichen Lebens immer wieder neu gestellt werden. Dabei kann - so möchte ich meinen - aus einer beiläufig erwähnten Person, die einmal irgendwo Nonne war oder werden wollte, vielleicht auch eine größere Fragestellung werden.
Diejenigen, von denen man weiß, weil sie den Weg der Öffentlichkeit wählten, Bücher verfassten, sind ja doch in der Minderzahl. Klassische Metadaten zu solcher Thematik gibt es wohl kaum.

Was tut jemand, der ein Kloster wieder verlässt? Wirkt die stattgehabte Erfahrung im Leben irgendwie nach? Gibt es diesbezüglich irgendeine Präferenz? Gibt es überhaupt, was vielleicht zu erwarten wäre, gewisse Ähnlichkeiten in der Wahl dessen, was jemand dann sein möchte, was er lebt, wie er lebt, was er tut?

Natürlich, wenn nur die Ebene von Ehe und Partnerschaft angesehen wird, ist es wohl nicht notwendig, Erhebungen dazu zu machen. Da braucht man nicht viel Verstand und Recherche, um zu einer annähernd guten Antwort zu kommen, wobei natürlich Verallgemeinerungen immer problematisch sind. 

Doch wie sieht es mit anderen Bereichen aus: welche bevorzugte Ausbildung, welche Studienrichtungen (neben Theologie und Religionspädagogik als vermutete Vorzugsfächer), welche Berufswahl, welches Engagement in sozialen oder öffentlichen Einrichtungen, ehrenamtlich oder hauptamtlich? Und welche Rolle spielt dabei die soziale Herkunft?

Aber noch wichtiger als all diese statistischen Daten könnte meines Erachtens die Frage spielen, welche Rolle das Erlebte im weiteren Leben spielt, ob es nachwirkt. Das hängt natürlich auch davon ab, ob das Erlebte eher positiv oder negativ gesehen wird. 
Wieviele Menschen gibt es wohl, die von Klostertür zu Klostertür gehen und von einem Orden zum nächsten wechseln, um eingelassen zu werden, die nicht aufgenommen werden oder ein Kloster verlassen müssen? Was macht eine solche Erfahrung mit den Menschen, eingedenk vieler möglicher Gründe?

Und wie ist der Zusammenhang zu Menschen, die Jahre später, vielleicht als Experten in diversen Bereichen vor einem Kloster stehen und nun von außen lenken und leiten wollen, weil sie das Innere vermeintlich kennten? Es ist da nicht an Menschen von außen gedacht, an die sich ein Kloster wendet, um in einer konkreten Angelegenheit Sachkenntnis einzuholen, sondern an solche, die von hier nach dort ziehen, mit Ihrer Expertise winken und gebraucht werden wollen. Besteht da ein Zusammenhang? Gibt es klare Verhaltensmuster?
Für welche Zeitkategorie (sowohl individuell als auch historisch) und Gesellschaftsform ist ein solches Phänomen in welcher Form typisch?