Montag, 5. März 2018

Sammlergestalten

Wenn man sich mit einzelnen Klöstern befasst, wird man unweigerlich auf Namen von Menschen stoßen, die in oder auch nach der Zeit ihrer Auflösung beauftragt oder in Selbstinitiative äußerst bemüht um das Kulturgut dieser Orte waren. Die Motive waren dabei sicher sehr divers. Die einen wollten retten, was zu retten war. Andere wollten Chroniken schreiben. Dritte huldigten ihrer Sammlerleidenschaft, z.B. für alte Bücher, Musik, Gemälde, Möbel, Kunstgegenstände. Es gab unzählige solcher Sammler und bei der Durchsicht klösterlicher Unterlagen begegnet man auch den Namen, doch bisher hat sich - nach meiner Kenntnis - niemand die Mühe gemacht, sich über einzelne Publikationen im lokalen Kontext  hinaus, einmal mit dieser sicher sehr heterogenen 'Population' von Menschen näher zu befassen, geschweige denn gibt es eine Art Übersichtswerk, wo man sie unter diesem Aspekt zusammengetragen hat. Dies aber wäre, die Voraussetzung dafür, auch die Hinterlassenschaften dieser Personen in größerem Kontext zu sichten und so für die Ordensforschung nutzbar zu machen.
Auch wäre es interessant die klösterlichen Auflösungszeiten einmal aus der Perspektive der Sammler anzusehen, diesbezüglich die Zeit des Humanismus mit der der Romantik zu vergleichen im Hinblick auf das, was angeeignet und was verworfen wurde. 
Interessant für eichsfeldische, hessische und westfälische Klöster wäre beispielsweise der Nachlass des August von Haxthausen, um nur wieder eine Person zu nennen.